Vielleicht kennen Sie es ja aus eigener Erfahrung: Das Geld ist schon zu Ende, der Monat aber noch lange nicht. Mit dieser Situation sind Sie übrigens nicht alleine, denn in immer mehr Familien reicht das Einkommen nicht aus, um den Monat gut zu überstehen. Hilfreich in diesem Fall kann es sein, ein Haushaltsbudget aufzustellen und sich penibel daran zu halten.
In einem solchen Budget sehen Sie auf einen Blick, wie viel Einkommen Ihnen für welchen Lebensbereich wöchentlich oder monatlich zur Verfügung steht. Dies können Sie entweder prozentual oder mit absoluten Zahlen belegen, abhängig Ihrer Vorliebe.
Führen Sie ein Haushaltsbuch
Um ein Haushaltsbudget überhaupt richtig einteilen zu können, müssen Sie zunächst alle möglichen Einnahmen samt Einnahmequellen auflisten. Vermerken Sie jedoch nur Einnahmen, die auch wirklich regelmäßig und zuverlässig auf Ihr Konto fließen. Andere Einnahmen, die Sie nur unregelmäßig erhalten, wie etwa eine Steuerrückzahlung, sollten Sie nicht berücksichtigen. Wenn Sie diesen Schritt erledigt haben, wissen Sie bereits, wie hoch Ihre monatlichen Einnahmen ausfallen.
Führen Sie über mehrere Monate ein Haushaltsbuch, in dem Sie alle Ausgaben notieren, die Tag für Tag anfallen. Dieses Haushaltsbuch können Sie entweder in digitaler Form, beispielsweise in einer Excel-Tabelle, oder ganz klassisch analog mit Papier und Stift führen. Vielleicht sind auch Haushaltsbuch-Apps für das Tablet oder Smartphone das Richtige für Sie. Wichtig ist auf jeden Fall, dass Sie alle Ausgaben erfassen, seien sie auch noch so gering. Nur auf diese Weise erhalten Sie eine verlässliche Übersicht über alle Ausgaben, die Ihr Haushaltsbudget belasten.
Nicht die Altersvorsorge vergessen
Es bleibt Ihnen überlassen, ob Sie in Ihrem Haushaltsbuch auch die monatlichen Fixkosten festhalten, also Ausgaben, die Monat für Monat anfallen, wie etwa Miete, Nebenkosten oder Kreditraten. Möchten Sie diese nicht in Ihrem Haushaltsbuch aufführen, ist es ratsam, diese gesondert zu notieren und zu addieren. Bedenken Sie hierbei auch die Kosten, die einmal jährlich anfallen. Rechnen Sie diese auf einen Monat herunter, damit Sie sie berücksichtigen können. Wenn Sie nun die Fixkosten von Ihren monatlichen Einnahmen abziehen, erhalten Sie das monatlich frei zur Verfügung stehende Budget. Allerdings sollten Sie von diesem Betrag noch die Ausgaben abziehen, die für die Altersvorsorge gedacht sind.
Durchschnittswerte bilden
Das Budget, das Sie ermittelt haben, können Sie als Ihr Haushaltsbudget bezeichnen. Mit diesem Betrag bestreiten Sie sämtliche Besorgungen und Ausgaben, die im Haushalt anfallen. Diese Kosten können Sie auch variable Kosten nennen, denn sie unterscheiden sich jeden Monat in ihrer Höhe. Lebensmittel werden in Ihrer Rechnung sicherlich den größten Posten einnehmen.
Es kann durchaus sein, dass die Ausgaben für Lebensmittel in dem einen Monat höher sind als in
dem anderen. Aus diesem Grund sollten Sie in Ihrem Haushaltsbudget eine maximale Obergrenze für den Kauf von Lebensmitteln festlegen und diese Grenze nicht überschreiten.
Ehrlich währt am längsten
Auch für sämtliche andere Kategorien, also beispielsweise Ausgehen, Mobilität und Freizeit, sollten Sie maximale Obergrenzen für Ihr Budget setzen und einhalten. Sie selbst können sich ohnehin nichts vormachen, also bringt es nichts, beim Führen des Haushaltsbuches zu schummeln. Führen Sie sich einfach vor Augen, dass ein Überschreiten der festgelegten Grenzen negative Folgen für Ihre finanzielle Freiheit haben wird, beispielsweise indem Sie Ihren Dispokredit ausreizen müssen.
Obergrenzen für verschiedene Kategorien setzen
Es ist nahezu unmöglich, eine pauschale und exakte Vorgabe darüber zu geben, wie viel Prozent Ihres Einkommens Sie für welche Kategorie ausgeben dürfen. Sie müssen sich selbst ein Bild davon machen, wo Sie Ihre finanziellen Prioritäten setzen möchten. Legen Sie Wert auf eine abwechslungsreiche und vornehme Küche, werden Sie mehr Geld für Lebensmittel ausgeben als jemand, der nur spärlich und möglichst preisgünstig isst. Diese Person gibt hingegen vielleicht mehr Geld für Freizeitbeschäftigungen aus. Das Haushaltsbuch, das Sie über Monate hinweg geführt haben, kann Ihnen über Ihr Ausgabeverhalten Aufschluss geben. Bei einem Blick in dieses Buch werden Sie sämtliche Ausgaben, die Sie getätigt haben, finden und können auf diese Weise Durchschnittswerte für verschiedene Kategorien bilden. Somit wissen Sie ganz genau, wie viel Geld Sie pro Kategorie monatlich ausgegeben haben. Sollten Sie in einem Monat unter diesem Durchschnittswert bleiben, dann können Sie sich über eine kleine finanzielle Rücklage freuen. Sollten Ihre Ausgaben in einer Kategorie allerdings über dem Durchschnitt liegen, müssen Sie in einer anderen Kategorie sparen.
Passen Sie das Haushaltsbudget regelmäßig an
Sollten Sie über mehrere Monate hinweg in einer Budgetkategorie deutlich unterhalb Ihrer Obergrenze bleiben, in einer anderen Kategorie jedoch immer wieder über das festgesetzte Budget hinausschießen, sollten Sie über eine Anpassung Ihres Haushaltsbudgets nachdenken. Eine Fehleinschätzung lässt sich beispielsweise durch besondere Umstände, die eingetreten sind, erklären. Vielleicht hat sich bei Ihnen Nachwuchs angekündigt oder Sie haben ein neues Hobby. Aus diesem Grund sollten Sie mindestens einmal jährlich prüfen, in welchen Bereichen Sie Ihre Ausgaben optimieren können. Zudem sollten Sie Anpassungen am Haushaltsbudget durchführen, wenn sich Ihre Einnahmen ändern.
Fazit: Haushaltsbudget
Mit dem Aufstellen eines Haushaltsbudgets haben Sie die Möglichkeit, Ihre Ausgaben im Griff zu halten und an das eigene Einkommen anzupassen. Mit einem Haushaltsbuch erkennen Sie auf einen Blick, wohin Ihr hart erarbeitetes Geld Monat für Monat verschwindet.
Weiterführende Linktipps zum Thema:
- Sparpirat.de: Smarte Spartipps für das Haushaltsbudget
- Wikihow.com: Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Haushaltsbudget
- Arbeiterkammer.at: Haushaltsbudget Online-Rechner
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