Es gibt zahlreiche großartige Motivationstechniken. Lob, Herausforderungen und freundschaftlicher Wettbewerb, geordnete Strukturen, kreatives Chaos… Das Problem: Egal, wie gut sie sind, sie funktionieren irgendwie nie für jeden. Das führt zu Frustration: Wenn du doch selbst erlebt hast, wie gut etwas funktioniert, ist es unverständlich, wieso andere Menschen nicht genauso positiv reagieren.
Schuld daran ist, wie so oft, der Mensch selbst. Wir sind zu unterschiedlich, um alle auf die gleichen Dinge positiv zu reagieren. Wenn du also mit anderen zusammenarbeiten willst, versuche zu verstehen wie sie funktionieren. Die vier Motivationstypen, die Gretchen Rubin in ihrem Buch „The Four Tendencies“ vorstellt, sind dabei eine wertvolle Hilfe.
Der Einhalter
Von Gretchen Rubin als „Upholder“ bezeichnet den Typen Mensch, der sowohl die Erwartungen anderer erfüllt als auch seine eigenen. Menschen, die in diese Kategorie fallen, arbeiten sehr selbstständig und brauchen dafür wenig Beistand. Aber sie brauchen ein Ziel, dass es zu erreichen gilt, weshalb du im Umgang mit ihnen frühzeitig und klar formulieren solltest, wohin die Reise gehen soll.
Allerdings neigen die Einhalter auch dazu, sich an einem Plan festzuklammern. Sie können nicht immer gut delegieren oder mit unvorhergesehenen Ereignissen umgehen. Habe deshalb ein Auge darauf, dass sie flexibel genug bleiben.
Die Hinterfrager
Gretchen Rubin nennt diese Gruppe die „Questioners“. Menschen, die zu den Hinterfragern gehören, sind sehr gut darin, ihre eigenen Erwartungen zu erfüllen. Damit sie die Erwartungen anderer erfüllen, müssen sie allerdings erst überzeugt werden.
Zu ihren Stärken gehört es, Schwachstellen in Plänen zu finden, Abläufe zu optimieren und neue Wege einzuschlagen. Auf der anderen Seite wird Ihr Verhalten oft als Bockigkeit missverstanden, und sie neigen manchmal dazu, Dinge zu Tode zu analysieren, ohne vom Fleck zu kommen.
Es ist wichtig, Hinterfrager immer wieder daran zu erinnern, dass es ab einem gewissen Punkt nicht mehr effizient ist, weiter zu recherchieren, statt mit der tatsächlichen Aufgabe zu beginnen.
Die Verpflichtenden
Die „Obliger“ sind das Gegenteil des Hinterfragers. Gretchen Rubin beschreibt sie als Menschen, welche die Erwartungen anderer erfüllen, aber sich schwer tut, dies bei den eigenen zu tun. Sie erfüllen Aufgaben pflichtbewusst und stellen ihre eigenen Bedürfnisse hinten an. Leider führt dies schnell dazu, dass sie ihre eigenen Ansprüche vernachlässigen und sich für andere aufopfern.
Während sie also eher wenig Motivation brauchen, sich einer Aufgabe anzunehmen, musst du viel eher darauf achten, dass sie sich auch um sich selbst kümmern und nicht auf der Strecke bleiben. Dies kann auch über ein System von Erwartungen geschehen: Die Verpflichtenden gehen z. B. nicht nur für sich selbst ins Fitnessstudio. Verlässt sich aber ein Trainingspartner auf sie, sind sie motiviert, dort zu erscheinen.
Der Rebell
Was Gretchen Rubin vom „Rebel“ schreibt, klingt auf den ersten Blick nicht allzu verlockend: Menschen diesen Typs entsprechen weder den Erwartungen anderer noch ihren eigenen. Also lieber einen großen Bogen um sie machen?
Nein, denn auch Rebellen können sich sehr wertvoll in Projekte einbringen. Sie denken außerhalb bekannter Strukturen und können sich fokussiert in jede Aufgabe vertiefen. Allerdings führt ihr Widerwille, sich äußeren Erwartungen anzupassen, immer wieder dazu, dass sie wichtige Aufgaben nicht erledigen.
Im Umgang mit Rebellen ist es wichtig, sie an ihrer eigenen Überzeugung zu packen. Insbesondere, wenn sie nach einer gewissen Zeit die Motivation verlieren und rebellieren wollen, hilft es, wenn sie sich bewusst machen, weshalb sie sich für oder gegen etwas entscheiden.
Fazit
Menschen sind unterschiedlich. Und ebenso unterschiedlich müssen die Wege sein, sie zu motivieren. Es ist gut, ein breites Repertoire an Techniken zu kennen, aber am wichtigsten ist es, dass du dein Gegenüber kennst und einschätzt. Gretchen Rubin ist mit ihren vier Motivationstypen eine große Hilfe dabei und gibt gute Tipps, wie du mit den verschiedenen guten Tipps am besten umgehst.
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