Bei Geld hört die Freundschaft auf. Diesen Satz hast du wahrscheinlich sofort im Kopf, wenn Freunde dich fragen, ob du Geld verleihen kannst. Schließlich willst du mit Freunden keine Verträge aufsetzen, aber ohne feste Zusagen entstehen schnell Frust und Ärger.
Ganz vermeiden lässt sich dieses Thema aber auch nicht. Aber wie solltest du am besten damit umgehen?
Geld spielt immer eine Rolle
Selbst, wenn es nicht um das Geld verleihen geht, ist Geld ein relevanter Faktor in unserem Leben. Der Eintritt fürs Kino, der gemütliche Shoppingbummel oder das Essen beim Lieblingsitaliener: All das kostet Geld. Wenn du etwas mit Freunden unternimmst, ist es wichtig, darauf zu achten, dass keine Wünsche unter die Räder geraten. Denn nicht jeder kann oder will die gleichen Summen für etwas ausgeben.
Und hier fängt die Schwierigkeit schon an: Kannst du von einem Freund erwarten, sich dem Cocktailabend anzuschließen, den er sich gut leisten kann, aber nicht leisten will? Solltest du einen Freund öfter einladen, wenn er knapp bei Kasse ist? Musst du bei jeder Freizeitaktivität sparsam sein, nur weil deine Freunde kein Geld ausgeben wollen?
Kommunikation ist der Schlüssel
Auch, wenn du nicht damit konfrontiert bist, Geld verleihen zu wollen: Rede mit deinem Umfeld über das Thema, wenn Probleme auftauchen. Wie viel ist jeder bereit, für eine bestimmte Aktivität auszugeben? Was sind sparsamere Alternativen, bei denen man dennoch nicht verzichten muss? Was genau will eigentlich jeder im Freundeskreis?
Ein offener Austausch hilft nicht nur dir dabei, zu verstehen, wie viel deine Freunde ausgeben wollen. Es führt dir auch immer wieder vor Augen, wie unterschiedlich Wünsche sind. Du hast vielleicht keinen Spaß daran, nach dem Shoppen noch einen teuren Cappuccino im Café zu trinken. Aber Deiner Freundin bedeutet dieser Abschluss des Einkaufsbummels vielleicht sehr viel.
Eine Lösung, mit der alle zufrieden sind, könnt ihr nur finden, wenn ihr miteinander redet.
Geld verleihen – aber richtig
Ein Freund kam auf dich zu und hat dich um Geld gebeten? Dann sage nicht blind zu, sondern gehe die Sache geplant an:
Vertraust du dem Freund, dass er das Geld auch ehrlich zurückzahlen wird, auch wenn er dafür auf etwas verzichten muss? Oder sind ihm seine eigenen Anschaffungen wichtiger? Wenn du ein ungutes Gefühl hast, solltest du einfach kein Geld verleihen.
Verleihe nicht mehr Geld, als du nicht auch verschenken könntest. Dann ist es nicht so tragisch, wenn dein Freund länger braucht, um es zurückzuzahlen. Wenn du mehr Geld verleihen willst, mache deutlich, dass du darauf angewiesen bist, es zeitnah zurück zu erhalten.
Kläre von Anfang an, wann und wie dein Freund dir das Geld wiedergeben wird. Vereinbare z. B. eine Rückzahlung in Raten immer nach seinem Gehaltseingang. So vermeidest du Ärger, wenn du auf das Geld wartest, während dein Freund sich vermeintlich unnötige Dinge gönnt. Sprich von vorne herein offen an, dass es dich stören würde, auf dein Geld zu warten, während er sich teuren Kaffee bei Starbucks oder den Besuch im Steakhouse gönnt. Biete ihm Hilfe an, auf anderen Wegen Geld zu sparen.
Führe Buch. Gerade bei größeren Summen ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Schreibe dir auf, welche Summe du verliehen hast und wie viel du bereits zurückbekommen hast.
Wenn diese Punkte geklärt sind, lerne, einen Haken an die Sache zu machen. Du vertraust deinem Freund – also prüfe nicht unbewusst jede seiner Ausgaben. Du kaufst dir kein Anrecht darauf, zu entscheiden, wie dein Freund mit Geld umgeht, nur weil du ihm etwas geliehen hast.
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