„Ich kann nur unter Stress arbeiten. Erst dann bin ich richtig kreativ.“
Gehörst du zu den Menschen, die diesen Satz häufiger aussprechen? Erst, wenn die Deadline immer näher rückt und du einige Nächte durcharbeiten musst, um alles zu schaffen, hast du das Gefühl, auch wirklich auf Hochtouren zu arbeiten?
Dann solltest du dringend noch einmal darüber nachdenken, denn wenn du auf diese Weise arbeitest, schränkst du dein eigenes Potential unglaublich ein.
Stress macht krank
Ein gesundes Maß an gelegentlichem Stress schadet nicht. Stress treibt dich zu Höchstleistungen an. Ein Hormoncocktail rast durch dein Blut und lässt dich dich der Herausforderung stellen.
Das Problem ist dauerhafter Stress. So wie ein Motor, der permanent auf Höchstleistung läuft, hält auch dein Körper keinen dauerhaften Stress aus. Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Gesundheitsprobleme sind die Folge.
Für dich und deine Gesundheit ist wichtig, dass du diese Auswirkung nicht als Auszeichnung und Beweis dafür betrachtest, dass du dich richtig anstrengst und alles gibst, sondern als das, was sie sind: Das Ergebnis einer ungesunden Menge Stress, der oft aufgrund mangelnder Planung entsteht.
Mangelnde Planung führt zu Stress
In vielen Fällen hast du nicht zu viel zu tun, weil du zu viel zu tun hast, sondern weil du unorganisiert arbeitest. Statt eine klare Prioritätenliste zu haben und ausreichende Bearbeitungszeiten einzuplanen, arbeitest du unstrukturiert, verzettelst dich und machst dir so selbst unnötig viel Druck. Oft schleicht sich dies unbemerkt ein und fällt erst auf, wenn es fast zu spät ist.
Hier hilft nur ein radikaler Schnitt: Mache jetzt eine Analyse aller deiner Aufgaben. Sortiere sie in vier Gruppen: wichtig und dringend, wichtig und nicht dringend, unwichtig und dringend, unwichtig und nicht dringend. Delegiere alle unwichtigen Aufgaben oder streiche sie, und beginne selbst mit den wichtigen und dringenden Aufgaben. Schaffe ein Arbeitsumfeld, in dem du ohne Störung arbeiten kannst. Und führe einen Kalender, in dem du langfristige Projekte eintragen und besser planen kannst.
Prüfungsangst
Manchmal ist es aber auch eine Art Prüfungsangst, die dich davon abhält rechtzeitig anzufangen. Dabei weißt du selbst, dass das Beängstigende an der Situation nur umso schlimmer wird, je länger du damit wartest, anzufangen.
Manchmal ist die Angst vor dem Beginnen auch subtiler als eine offene Prüfungsangst. Denn wenn du unter Druck arbeitest, hast du gar keine andere Wahl als voranzumachen. Du kannst nicht mehrere Dinge ausprobieren und dich dann für die beste Lösung entscheiden. Dir bleibt schlichtweg keine Zeit, komplexe Entscheidungen zu treffen. Und genau diese Entscheidungen sind beängstigend: Wenn der Erfolg der Arbeit auf einmal davon abhängt, dass du die richtige Lösung aus drei vorhandenen auswählst und nicht mehr daraus, dass du nur irgendeine Lösung hast, erschafft das Druck.
Wenn die Ängste davon abhalten, anzufangen, versuche, ihnen auf den Grund zu gehen und dich ihnen zu stellen. Hast du Angst zu versagen? Hast du Angst nicht gut genug zu sein? Oder hast du Angst vor dem Erfolg? Du wirst feststellen, dass dies Symptome für deine Wünsche sind: Du möchtest Anerkennung, du möchtest nicht schlecht sein, du möchtest anderen nicht vor den Kopf stoßen, weil du sie überflügelst. Finde heraus, welche Angst dich lähmt, und finde einen Weg sie zu überwinden. Wenn dir dies alleine nicht gelingt, ist es sinnvoll, wenn du dir Hilfe suchst – es gibt viele Menschen, die dir helfen können, diesen Stress zu bekämpfen, und dir wird es damit deutlich besser gehen.
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