Früher oder später muss jeder von uns das Loslassen lernen. Egal, ob es sich dabei um den Ärger einer Kränkung, eine Beziehung oder ein gestorbenes Haustier handelt, das einen viele Jahre begleitet hat – Loslassen ist niemals einfach. Es ist eine Einstellungssache, wie gut du damit umgehen kannst, und du kannst lernen, dass es dir ein wenig leichter fällt.
Du musst – gar nichts
„Du musst auch loslassen können.“ oder „Du sollst es dir doch nicht so zu Herzen nehmen.“ sind sicherlich gutgemeinte Ratschläge, die du schon erhalten hast. Aber wirklich geholfen haben sie vermutlich nicht. Schließlich implizieren sie, dass dein Gegenüber sich nicht in deine Lage hineinversetzen kann oder will, und dir stattdessen nur einen generischen Tipp gibt und hofft, damit seine Pflicht erfüllt zu haben.
Meistens helfen diese Ratschläge dir kein Stück, wenn du das Loslassen lernen willst, sondern ärgern dich nur noch mehr. Mache dir deshalb bewusst, dass du erst einmal überhaupt nichts musst, weder verzeihen oder nachgeben. Zumindest nicht, nur weil es für deine Mitmenschen angenehmer ist. Der einzige Grund, weshalb es für dich wichtig ist, loslassen lernen zu wollen, ist, dass du dir selbst damit viel Kummer ersparen kannst.
Kann man Loslassen lernen?
Loslassen lernen ist eine Kopf- und Herzangelegenheit. Du siehst dich mit Situationen konfrontiert, die dich verletzten: Eine Kränkung, die entgangene Beförderung, ein unzufriedener Kunde. Oft hast du kaum einen Einfluss darauf, dass diese Dinge geschehen. Sicherlich kannst du versuchen, stets höflich zu sein und auf der Arbeit dein Bestes geben, aber dennoch werden andere Menschen dich immer wieder einmal verletzen oder deine Kunden unzufrieden sein.
Um Loslassen lernen zu können, ist es wichtig, dass du die Situationen erkennst, in denen dich solche Ereignisse wirklich treffen. Wenn dich die Fragen quälen, weshalb dies ausgerechnet dir passiert ist oder was du getan hast, um das zu verdienen, solltest du dir selbst zuliebe dringend die Reißleine ziehen. Denn solche Gedanken hindern dich daran, weiter zu gehen und fokussieren dich auf die Vergangenheit, auf die du keinen Einfluss mehr hast.
Loslassen lernen ist nun eine bewusste Entscheidung: Du entscheidest, dass solche negativen Gedanken dich zukünftig nicht mehr derart belasten sollen. Deine Träume und Ziele sind weitaus wichtiger und verdienen all deine Aufmerksamkeit. Du hast nur eine bestimmte Menge an Energie und Zeit, und du solltest sie nicht auf Dinge verschwenden, die dich herunterziehen und nicht voranbringen.
Schaffe dir dein Mantra, das du in solchen Situationen aufsagst oder denkst, um dich neu zu fokussieren:
Es geschieht nicht immer so, wie ich es mir wünsche. Die Welt ist nicht gerecht – zu niemandem. Jeder erleidet ungerechte Rückschläge.
Ich mache Fehler, denn ich entwickle mich weiter und lerne daraus. Mit jedem Fehler werde ich besser.
Ich kann es nicht jedem recht machen. Ich gebe mein Bestes, aber ich verbiege mich nicht für andere.
Nachgeben heißt nicht kapitulieren, sondern fokussieren auf das, was wichtig ist.
Ich kann nicht alles beeinflussen, was um mich herum geschieht. Aber ich kann entscheiden, wie ich damit umgehe.
Ich habe es verdient, dass es mir gut geht. Ich entscheide, mich nicht über Dinge zu ärgern, die ich nicht ändern kann.
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