Loslassen und etwas Aufgeben ist niemals einfach. Egal, wie sicher du dir anfangs auch warst, tauchen bald Zweifel auf und lassen dich deine Entscheidung hinterfragen: War es richtig, aufzuhören, weil du dich verrannt hast? Oder hattest du Angst vor möglichen Hindernissen und wolltest lieber aufgeben?
Egal, zu welchem Schluss du kommst, mache eine Sache bewusst: „Aufgeben“ ist nichts Negatives, wenn du dich bewusst entscheidest, einen Weg nicht weiter zu verfolgen – vorausgesetzt, du gibst aus den richtigen Gründen auf.
Meine Buch-Empfehlung zum tiefen Einlesen ist From Good to Great: Aufgeben, nachgeben oder alles geben von Richard Pallman. Es hat mir beim Lesen in manchen Punkten meines Lebens die Augen geöffnet.
Wann ist Aufgeben falsch?
Wenn du ein Projekt beendest, weil du Angst vor möglichen Hindernissen hast, gibst du aus den falschen Gründen auf. Statt dich auf deine Aufgabe zu konzentrieren und Schwierigkeiten anzugehen, wählst du den leichten Weg und bleibst in bekannten Fahrwassern. Deine Träume und Ziele bleiben weiter unerreicht am Horizont. Das Ergebnis ist, dass du zwar sicher bist, dass du nicht untergehst, einen neuen Kontinent wirst du so allerdings nicht entdecken.
Wann ist Aufgeben richtig?
Es gibt Momente in deinem Leben, an denen du jemanden oder ein Ziel loslassen musst. Egal, wie viel Zeit und Mühe du auch investieren magst: Du wirst es nicht schaffen. Das mag schmerzhaft sein, aber auch solche Rückschläge gehören zum Leben dazu. Nicht jede Beziehung kann gerettet und nicht jedes berufliche Ziel erreicht werden. In solchen Fällen ist es besser, einen Schlussstrich zu ziehen und weiterzumachen, statt sich an unerreichbare Ziele zu heften.
Wie erkennst du, wann Aufgeben richtig und wann es falsch ist?
Wenn du das Gefühl hast, an einem solchen Scheidepunkt zu stehen, halte einen Moment inne. Analysiere deine Situation möglichst sachlich, indem du dein Ziel möglichst konkret in klare Worte fasst und alle Hindernisse auflistest, denen du begegnen kannst. Sammle auch für jede Herausforderung mögliche Lösungsansätze, mit denen du diese Schwierigkeit meistern kannst. Versuche, dies objektiv zu tun, denn an dieser Stelle geht es um eine realistische Einschätzung, nicht darum, ob du Lust auf die Lösung hast oder nicht.
Erst, wenn du deine Analyse aufgestellt hast, kommen deine Emotionen ins Spiel. Betrachte dein Ziel und frage dich, ob du es noch immer erreichen willst. Was bedeutet es dir, diesen Traum zu erfüllen? Was würde es dich kosten, wenn du aufgeben würdest? Betrachte nun die Hindernisse und die möglichen Lösungen. Du wirst feststellen, dass du beinahe jedes Problem angehen kannst, aber nicht alle Lösungsansätze dir gefallen. Du musst für dich entscheiden, wie weit du zu gehen bereit bist, um dein Ziel zu erreichen. Vielleicht musst du eine neue Sprache lernen, persönliche Gegenstände verkaufen oder in eine andere Stadt ziehen.
Erst an diesem Punkt deiner Analyse geht es um deine Gefühle: Ist der Preis für die Überwindung der Hindernisse zu hoch oder nicht? Wenn er es nicht ist, wäre es ganz falsch, wenn du dich entscheidest, aufgeben zu wollen. Wenn du aber feststellst, dass das Ziel die Überwindung der Hindernisse nicht lohnt, solltest du einen Schlussstrich ziehen und die Sache endgültig beenden.
Egal, ob Aufgeben oder nicht, wichtig ist am Ende nur eines: Entscheide dich endgültig und mache nicht halbgar weiter. Entweder du setzt alles daran, dein Ziel zu erreichen, oder aber du begräbst es und wendest dich anderen Dingen zu.
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[…] um deine Ziele zu erreichen. Vielleicht musst du über längere Zeit viel sparen oder umziehen. Gib nicht auf, auch große Hindernisse gehören dazu. Deinen Traum schließlich zu erfüllen, fühlt sich […]