Kann man wirklich Disziplin lernen? – Ja, man kann!

Disziplin lernen klingt anfangs gleich doppelt unattraktiv: Disziplin vermittelt das Gefühl von Strenge, Drill und Zwang, während lernen meist mit langweiligem Schulunterricht gleichgesetzt wird. Aber ist es wirklich so schrecklich, Disziplin zu lernen? Eindeutig nicht! Mit den richtigen Kniffen kann jeder Disziplin lernen. Und spätestens, wenn sich die ersten Erfolge einstellen, kann Disziplin richtig Spaß machen.

Willst du wirklich Disziplin lernen?

Ehe du die Frage stellst, ob man Disziplin lernen kann, solltest du für dich die Frage stellen, ob du Disziplin lernen willst. Denn die besten Tipps werden dir nicht helfen, wenn du eigentlich keine Lust hast, etwas an dir zu ändern. Wenn du aber wirklich Disziplin lernen willst, wirst du dies auch schaffen. Denn es ist möglich – solange du es selbst willst.

Was ist Disziplin für dich?

Befreie dich von dem Irrglauben, dass Disziplin jegliche Kreativität erstickt. Disziplin ist kein Einheitskorsett, das für jeden Menschen identisch ist – du entscheidest immer noch selbst, was für dich am besten funktioniert.
Versuche Disziplin als ein Werkzeug zu betrachten, mit dem du alle unangenehmen aber notwendigen Aufgaben so effizient wie möglich erledigst, um hinterher umso mehr Zeit für das zu haben, was du eigentlich tun möchtest. Denn „kreative“ Aufschieberitis engt dich mittelfristig sehr viel mehr ein als Disziplin.

Disziplin lernen mit 6 Tipps

Es gibt viele gute Tipps, mit denen du Disziplin lernen kannst. Probiere aus, welche für dich am besten funktionieren. Diese 6 Tipps sind ein guter Anfang:

Schreib es auf
Schreibe die Aufgaben auf, die du erfüllen willst. Kurz, knapp und mit Datum, damit du keine Möglichkeit hast sie doch wieder nach hinten zu schieben. Durch das Aufschreiben machst du sie dir ganz anders bewusst, als wenn du sie nur im Kopf herumwälzt. Außerdem bekommst du so einen sehr guten Überblick und hast nach jeder erfüllten Aufgabe die Belohnung, einen Punkt von der Liste streichen zu können.

Zerteile das Mammut
Halse dir nicht eine gigantische Mammutaufgabe auf, sondern unterteile sie in Einzelaufgaben. Schreibe auf deine Liste nicht „Geburtstagsfeier organisieren“ sondern „Kuchen backen“, „Sekt kaufen“, „Einladungen verschicken“, „Blumen kaufen“ und so weiter.

Fange klein an
Auch, wenn das Chaos riesig scheint: Trainiere deine Disziplin langsam. Nichts ist so frustrierend wie ein übereifriger Anfang, der nach wenigen Tagen im Sande verläuft, weil dir die Energie ausgegangen ist.

Plane großzügig
Setze dir insbesondere am Anfang kein zu enges Zeitfenster für deine Aufgaben. Es motiviert dich ungleich mehr, wenn du nach Beendigung einer Aufgabe siehst, dass du noch Zeit übrig hast, als wenn du hetzen musst, weil du zu wenig Zeit einkalkuliert hast.

Der richtige Start in den Tag
Beginne den Tag mit den großen und/ oder unschönen Aufgaben. Morgens bist du noch voller Energie, und hinterher kannst du dich den ganzen Tag freuen, dass das Schlimmste schon überstanden ist. Wenn du solche Aufgaben auf den Nachmittag verschiebst riskierst du, sie doch wieder aufzuschieben, weil die Zeit nicht mehr reicht.

Belohne dich – aber richtig
Gönne dir für erfüllte Aufgaben eine Belohnung. Aber pass auf, dass du dich nicht selbst sabotierst: Wenn du Disziplin lernen willst, um abzunehmen, ist es vielleicht besser, sich für die nächsten verlorenen 5 kg mit einem neuen Kleidungsstück als einem großen Stück Torte zu belohnen. Und wenn du damit zu kämpfen hast, morgens rechtzeitig aufzustehen, ist es besser, zur Belohnung früher Feierabend zu machen als auszuschlafen.

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