81% der Deutschen träumen vom Eigenheim. Das ist verständlich: Statt monatlich viel Miete zu zahlen, geben sie dieses Geld für ihren eigenen Besitz aus. Allerdings fehlt es ihnen an der Flexibilität, da sie nicht einfach umziehen können.
Ob du ein Haus kaufen oder doch lieber mieten solltest, kann nicht pauschal beantwortet werden. Es hängt von deinen eigenen Lebensumständen ab. Wichtig ist die Entscheidung darüber, wie du in Zukunft wohnen willst, aber in jedem Fall.
Das Eigenheim – Vor- und Nachteile
Ein eigenes Haus hat den entscheidenden Vorteil, dass es dem Besitzer ein hohes Maß an Unabhängigkeit gewährt: Er muss keinen Vermieter fragen, ob er einen Kamin einbauen oder eine Wand einreißen darf. Er kann auch selbst entscheiden, welche Haustiere er halten möchte. Ihm wird niemals der Mietvertrag gekündigt. Und eine gut instandgehaltene Immobilie ist eine wertvolle Geldanlage für das Alter.
Auf der anderen Seite ist die Entscheidung, ein Haus kaufen zu wollen, auch eine langfristige Verpflichtung, die man eingeht. Anders als eine Mietwohnung kann man nicht einfach unkompliziert kündigen, sondern ist ortsgebunden. Wenn in der Nachbarschaft ein Flughafen gebaut wird, sinkt nicht nur der Wert des Eigenheims, sondern auch die eigene Wohnqualität. Muss das Dach neu gedeckt oder die Heizung ersetzt werden, kann dies nicht an den Vermieter abgewälzt werden –man muss sich selber darum kümmern. Nicht zuletzt wird ein Haus kaufen zu wollen sich als 20-30% teurer entpuppen als eines zu mieten, denn es kommen Grunderwerbssteuer, Notargebühren und Versicherungen auf den Hausbesitzer zu.
Das Mietobjekt – Vor- und Nachteile
Wer kein Haus kaufen, sondern lieber mieten möchte, bewahrt seine Flexibilität. Ein Umzug in eine andere Stadt oder ein anderes Land? Kein Problem. Eine Trennung vom Partner, mit dem man zusammenlebte? Zu dieser schmerzhaften Erfahrung gesellt sich nicht noch das Problem, mit einer gemeinsamen Immobilie umgehen zu müssen. Die Pflege und Instandhaltung bleibt am Vermieter hängen. Und meistens sind auch die Nebenkosten geringer, da einige Gebühren und Versicherungen ebenfalls Sache des Vermieters sind.
Auf der anderen Seite sind Mieter abhängig von ihrem Vermieter: Steigende Mieten, nur eine geringe Berechenbarkeit zukünftiger Kosten und auf die Mieter abgewälzte Kosten sind nur drei der unschönen Seiten des Mietens. Auch die Gestaltung des Mietobjekts kann nicht frei entschieden werden, sondern benötigt die Erlaubnis des Vermieters. Gleiches gilt für viele Haustiere. Und nicht zuletzt besteht immer die Möglichkeit, dass der Vermieter den Mietvertrag kündigt und man seine Traumwohnung verlassen muss.
Willst du denn ein Haus kaufen?
Wenn du dir ein Haus kaufen möchtest, solltest du dies nicht tun, nur weil es irgendwo dazu gehört, dass man irgendwann im Eigenheim wohnen kann. So befreiend es auch sein mag, Herr der eigenen vier Wände zu sein, passt dieser Schritt nicht zu jedem. Damit deine Freiheit sich nicht als Fußfessel erweist, frage dich also folgendes:
Willst du wenigstens die nächsten zehn Jahre an einem Ort bleiben, und hast eine sichere Einnahmequelle, um einen Hauskauf finanzieren zu können?
Auch, wenn der Plan, ein Haus kaufen zu wollen, nicht bedeutet, dass man bis zum Lebensende darin wohnen muss, lohnt sich dieser Schritt nicht, wenn man alle zwei Jahre umzieht. Und der Kredit für den Hauskauf ist eine große finanzielle Belastung, die du nicht eingehen solltest, wenn du nicht sicher bist, in den nächsten Jahren genug zu verdienen, den Kredit zurückzahlen zu können.
Ein Haus kaufen zu wollen ist nichts, was du leichtfertig entscheiden solltest. Aber gerade, weil diese Entscheidung dich die nächsten zehn und mehr Jahre betreffen wird, solltest du diese Entscheidung nicht zu lange hinauszögern.
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