Finanziell unabhängig zu sein ist eigentlich nur ein anderer Ausdruck für „reich“. Doch mit dem ersteren Begriff eckt man bei weniger Menschen an, denn bei dem Thema Geld und Vermögen haben viele unglaublich negative Gefühle. „Geld ist die Wurzel allen Übels“ sagen die einen, „Über Geld redet man nicht“ die anderen. Doch ein Mann sagt etwas anderes: „Das Nichtvorhandensein von Geld ist die Wurzel allen Übels“. Robert T. Kiyosaki ist ein Bestseller-Autor. Mit seinem ersten Buch Rich Dad Poor Dad erklärt er, was reiche Eltern ihren Kindern über Geld beibringen, was arme Eltern nicht tun. In seinem Folgebuch Cashflow Quadrant deckt er auf, warum manche Menschen mit weniger Arbeit mehr Geld verdienen, weniger Steuern zahlen und sich finanziell sicherer fühlen. Der Cashflow Quadrant ist ein Bildnis, welches vier Personentypen darstellt. E steht für Angestellter (Employee) , S für Selbstständiger (Self-Employed), B für Geschäftsinhaber (Business Owner) und I für Investor. Kiyosaki meint, dass man auf allen Feldern reich werden kann, es aber wesentlich einfacher ist, wenn man auf dem Feld B und I operiert. Jedem, der seine Einnahmequelle auf einem bestimmten Feld des Quadranten bezieht, werden bestimmte Charakteristika zugeordnet. Diese werde ich im Folgenden kurz erläutern:
Der Typ E (Angestellter)
Typische Äußerung: „Ich suche einen sicheren Arbeitsplatz mit guter Bezahlung und hervorragenden Zusatzleistungen.“
Der Typ E hat ein großes Sicherheitsbedürfnis. Das Wort „sicher“ wird häufig auf das Gefühl „Angst“ verwendet. Auch Zusatzleistungen sind für diesen Typen wichtig. Er hat eine klar definierte Vorstellung von Extrabelohnung, wie z.B. Alters- oder Gesundheitsvorsorge und möchte dies auch schriftlich bestätigt wissen. Sein Innerstes sagt: „Wenn ich dir das gebe, versprichst du mir dies zu geben.“ Oftmals ist ihm die Vorstellung von Sicherheit wichtiger als Geld. Ein Typ E kann sowohl Vorsitzender als auch Pförtner eines Unternehmens sein. Die Stellung ist dabei unwichtig, es geht ihm um die vertragliche Bindung.
Der Typ S (Selbstständiger)
Typische Äußerung: „Mein Stundensatz liegt bei 55 Euro.“ Oder: „Meine normale Provision liegt bei 6% des Gesamtpreises.“ Oder: „Ich kann offenbar keine Leute finden, die arbeiten wollen und die die Arbeit richtig erledigen.“
Dieser Typ sind Menschen, die ihr eigener Chef sein wollen und ihr eigenes „Ding durchziehen“. Sie wissen, wenn sie hart arbeiten, verdienen sie auch viel Geld. Sie wollen sich nicht ihren Verdienst von anderen vorschreiben lassen und womöglich genau so viel verdienen, wie diejenigen, die nicht so hart arbeiten. Was Geld betrifft, streben sie mit Leidenschaft nach Unabhängigkeit.
Auf das Gefühl der Angst reagieren sie nicht wie der Typ E mit Sicherheit, sondern haben das Bedürfnis den Stier bei den Hörnern zu packen. Sie wollen die Kontrolle über die Situation erlangen. Selbständige sind häufig radikale Perfektionisten und wollen ihre Arbeit außergewöhnlich gut machen. Sie denken, dass niemand ihre Arbeit so gut erledigen kann wie sie selbst.
Für die Zugehörigen dieser Gruppe ist Geld nicht das bedeutendste Element. Ihre Unabhängigkeit und die Freiheit Dinge auf ihre Art erledigen zu können, sind wichtiger als die bloße Bezahlung.
Typ B (Geschäftsinhaber)
Typische Äußerung: „Ich suche einen neuen Direktor für mein Unternehmen.“
Typ B steht im Kontrast zum Typ S. Typ S delegiert Arbeit nicht gern, denn er glaubt, dass er sie selbst am besten machen kann. Typ B hingegen umgibt sich gerne mit Menschen aus allen vier Kategorien des Quadranten. Sein wahres Motto: „Warum soll ich die Dinge selbst erledigen, wenn ich Leute anstellen kann, die das viel besser können?“ Der wesentliche Unterschied zwischen diesen beiden jedoch ist, dass der Typ B ein Jahr oder mehr von seinem Geschäft fern bleiben und es stärker und profitabler vorfinden kann. Ein Typ S hat nach diesem Jahr wahrscheinlich kein Unternehmen mehr, zu dem er zurückkommen kann. B stellt ein System auf, welches durch seine Mitarbeiter und seinen Direktor eigenständig funktioniert. S hingegen ist das System selbst. Hört dieser auf zu arbeiten, steht das System ebenso schnell still.
Typ I (Investor)
Typische Äußerung: „Basiert mein Kapitalfluss auf einen internen Zinsfuß oder auf einer Nettorendite?“
Investoren machen Geld mit Geld. Will jemand wirklich reich sein, kommt er nicht umhin auf dem I-Feld zu operieren. Grundlage dafür: Unabhängig von deinem Einkommen solltest du auf jeden Fall einiges in I anlegen. Dabei geht es darum sein Geld für sich arbeiten zu lassen und nicht für Geld zu arbeiten. Schaut man sich die Einkommensflüsse von Reichen genauer an, bemerkt man, dass oft 70% des Einkommens auf dem I-Feld generiert werden und nur 30% auf E oder S. Bei Menschen, die nicht finanziell unabhängig sind, ist die Verteilung oft 20% auf dem I-Feld und 80% auf dem E-Feld des Quadranten.
Um es noch einmal zusammen zu fassen: Man kann reich werden, egal auf welchem Feld des Cashflow Quadranten man operiert. Jedoch ist es auf der rechten Seite als Geschäftsinhaber oder Investor wesentlich einfacher vermögend zu werden.
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