Das Spiegelgesetz: Von guten und bösen Hunden – Eine Geschichte

Es gibt eine Geschichte von einem Tempel auf einem hohen, einsamen Berg, der innen nur mit Spiegeln ausgekleidet war. Eines Tages kam ein Hund zu dem Tempel. Als er den Tempel betrat, sah er in jedem Spiegel einen anderen Hund. Er bellte und knurrte die vermeintlichen Rivalen an, doch diese zeigten ihm ebenso die Zähne, knurrten und bellten. Der Hund wurde immer aggressiver, doch nichts brachte seine Spiegelbilder zum Schweigen. Als er es nicht mehr ertrug, kniff er den Schwanz zwischen die Beine und flüchtete winselnd aus dem Tempel, überzeugt, dass die Welt voller böser Hunde sei.

Am nächsten Tag kam ein zweiter Hund. Aber dieser war fröhlich, wedelte mit dem Schwanz und blickte neugierig in die Welt. Als er in den Tempel trat, sah er in jedem Spiegel  einen anderen fröhlichen Hund, der ihn fröhlich anbellte und mit dem Schwanz wedelte. Glücklich lief er wieder aus dem Tempel, froh darüber, dass es in der Welt so viele freundliche Hunde gab.

Was du für dein Leben von den Hunden lernen kannst

Beide Hunde sahen denselben Tempel, aber die Art wie sie durch das Leben gingen ließ sie ihn vollkommen unterschiedlich wahrnehmen. Ganz genauso ist es bei dir: Bist du gut gelaunt, erscheint die ganze Welt selbst an einem Regentag nicht so schlimm. Gehst du miesepetrig durch das Leben, findest du immer etwas zu mäkeln und siehst überall Zeichen dafür, dass sich alles gegen dich verschworen hat.

Auch, wenn nicht immer alles gut läuft in deinem Leben, kannst du jederzeit selbst bestimmen, wie du die Welt um dich herum wahrnehmen möchtest. Wenn dir der Bus vor der Nase wegfährt, du dein Portemonnaie zuhause vergisst oder dein Mitbewohner das Stück Kuchen aufgegessen hat, auf das du dich den ganzen Tag gefreut hast: Davon geht die Welt nicht unter.

Das heißt nicht, dass du nicht auch das Recht hast, traurig zu sein. Aber wenn du aus einem solchen Tal nicht mehr heraus kommst, solltest du in dich gehen und dich fragen, ob du die Welt nicht viel negativer siehst, als sie eigentlich ist. Versuche dann, auch dass Positive zu sehen, und finde Kniffe, mit denen du wieder frischen Wind und Freude in dein Leben bringst.

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