Die Arbeit im Home Office ist für viele eine traumhafte Vorstellung: Niemand ist da, um einen zu kontrollieren, wenn man will, kann man im Schlafanzug arbeiten, und natürlich kann man auch ein oder zwei Stunden länger schlafen und später anfangen.
Wenn du nur mit dieser Vorstellung an deine Arbeit im Home Office herangehst, wird der Traum sich sehr wahrscheinlich schnell in einen Albtraum verwandeln: Niemand sorgt dafür, dass du dich nicht in tausend anderen Aufgaben im Haushalt verrennst oder bis mittags schläfst, und ehe du dich versiehst wieder ein Arbeitstag vorbei, ohne dass du dein Arbeitspensum geschafft hast.
Ganz wichtig: Um erfolgreich im Home Office arbeiten zu können, musst du die nötige Disziplin dafür aufbringen. Da dich niemand kontrolliert, bist du alleine dafür verantwortlich, dass alle Aufgaben rechtzeitig erledigt werden. Aber zum Glück gibt es ein paar Tricks, mit denen du dich im Home Office erfolgreich organisieren kannst:
Fange mit dem Wichtigsten an
Erledige die wichtigste Aufgabe des Tages gleich als allererstes. So hast du genug Zeit, um sie fertig zu stellen, selbst wenn es länger dauern sollte, und anschließend für den Rest des Tages das gute Gefühl, das Wichtigste bereits erledigt zu haben. Wenn du mehrere Aufgaben hast, wende das Eisenhower-Prinzip an: Definiere, wie wichtig und wie dringend jede Aufgabe ist, und verteile Prioritäten. Dann erledige zuerst die Aufgaben, die sowohl wichtig als auch dringend sind, anschließend die Aufgaben, die nicht dringend, aber wichtig sind. Die dritte Priorität geht an die Aufgaben, die dringend, aber nicht wichtig sind, und erst ganz zum Schluss kommen die Arbeiten, die weder dringend noch wichtig sind.
Reduziere die Ablenkungen im Home Office
Jede Ablenkung, und wenn sie noch so klein ist, reißt dich aus deinem Arbeitsfluss. Anschließend brauchst du wieder eine Weile, um wieder richtig bei der Sache zu sein. Wenn dann schon die nächste Ablenkung kommt, wirst du viel Zeit verschwenden und nur wenig schaffen. Reduziere deshalb die Ablenkungen bei dir im Home Office so drastisch wie möglich: Schließe alle Browserfenster, die du nicht benötigst, schalte dein Handy auf lautlos und rufe nur drei- oder viermal während des Arbeitstages bewusst deine Mails ab. So kannst du dich ganz auf deine Arbeit konzentrieren.
Plane im Voraus
Wenn du nicht genau weißt, was du eigentlich arbeiten sollst, wirst du im Home Office viel Zeit damit verschwenden, irgendetwas zu machen, ohne wirklich voran zu kommen. Deshalb ist es wichtig, dass du eine Projektplanung aufstellst und gut sichtbar platzierst. Hier trägst du neben den Fristen für größere Aufgaben und wichtigen Terminen auch Feiertage und Urlaub ein, damit du immer im Blick hast wieviel Zeit dir noch zur Verfügung steht. Sorge außerdem dafür, dass du am Ende eines Arbeitstages weißt, was du am nächsten Tag zu tun hast.
Kaufe dir schlichte Kleidung
Verschwende deine Zeit nicht damit dir jeden Tag ein neues Outfit zusammen zu stellen, wenn du im Home Office arbeitest. Lege dir einen Satz bequemer, schlichter Kleidungsstücke zu, um so die morgendliche Qual der Wahl vor dem Kleiderschrank zu beenden. Du hast wichtigeres zu entscheiden als die Farbe der Bluse, die du heute im Home Office tragen willst.
Meditiere
Zu meditieren hat ohne Zweifel positive Auswirkungen auf dich und deinen Körper: Es entspannt und reduziert deinen Stresslevel. Eine kurze Meditation, bevor du mit der Arbeit beginnst und wenn du sie beendest, hilft dir außerdem, klar zwischen Arbeit und Privatleben zu trennen. Schließlich möchtest du, wenn du im Home Office arbeitest, abends trotzdem abschalten können und nicht ständig an die Arbeit denken.
Halte dich fit
Gerade wenn du viel am Schreibtisch sitzt ist es wichtig, dass du einen körperlichen Ausgleich für die ewig gleiche Sitzhaltung findest. Das muss kein Hochleistungssport sein, ein regelmäßiges leichtes Workout während der Mittagspause ist perfekt. So kannst du nach ein paar Stunden Arbeit für einen Moment abschalten und mit neuer Energie und einem guten Gewissen zurück an die Arbeit gehen. Wenn du keine Zeit oder Möglichkeit für Sport hast, nutze die Mittagspause für einen Spaziergang. 30 Minuten zügiges Gehen bringen dich ebenfalls wieder auf Trab und helfen dir aus dem Mittagstief.
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Daniela Breyer says
Eine schöne Zusammenfassung. Vor allem der letzte Punkt wird gerne aufgrund von „Zeitmangel“ (= Setzung anderer Prioritäten) vernachlässigt. Dabei sollte man sich einmal als Selbstständiger fragen: Ist es gut für mein Unternehmen, wenn ich meine Gesundheit aufs Spiel setze und im schlechtesten Fall nicht mehr arbeitsfähig bin? „Selbst und ständig“ ist immer eine Wahl, keine Pflicht – und auch wenn man noch so gerne arbeitet, man tut sich und dem eigenen Unternehmen damit keinen Gefallen.
Melanie Retzlaff says
Hallo Daniela,
danke für deinen Kommentar. Ich finde deinen Satz „Selbst und Ständig ist eine Wahl und keine Pflicht“ trifft es genau auf den Kopf. Ich denke, wer in seinem Unternehmen 24/7 arbeiten muss, hat es vielleicht auf die falschen Füße gestellt. Es gibt ein tolles Buch, welches mich massiv beeinflusst hat anders über das Arbeiten zu denken. Smart Business Concepts.
Viele Grüße
Melanie